Männlicher Jahrgang 1971/1972/1973

In den letzten Wochen haben wir viele erfolgreiche Jugendmannschaften der Geschichte der Pulheimer Handballabteilung vorgestellt, welche auf HVM-Ebene agierten und dort teilweise bis ins Halbfinale um die Mittelrheinmeisterschaft spielten. Doch in der Geschichte des Pulheimer Handballs gab es keine erfolgreicheren Jugendmannschaften als die der Jahrgänge 1971 – 1973 – und das sowohl im männlichen Bereich, als auch insbesondere im weiblichen Bereich. Im ersten Teil über diese erfolgreiche Jugendmannschaft möchten wir euch die Jungs vorstellen, ehe wir im zweiten Teil auf die Mädchenmannschaft zu sprechen kommen, die erfolgreichste Pulheimer Jugendmannschaft der Pulheimer Geschichte! In Zeiten, in denen von einer Jugendregionalliga oder sogar einer Jugendbundesliga nicht mal ansatzweise geträumt werden konnte, spielten die Jugendteams auf Kreisebene. Die besten Teams aus den jeweiligen Kreisen spielten ab der C-Jugend im Anschluss den Mittelrheinmeister aus. In den Saisons 1983/1984 (Jahrgang 1971/1972), 1984/1985 (Jahrgang 1972/1973) und 1985/1986 (Jahrgang 1973/1974) schaffte der PSC das Kunststück in der D-Jugend dreimal in Folge Kreismeister zu werden – also die beste Mannschaft im Kreis zu sein noch vor Teams wie dem TSV Bayer Dormagen. Den größten Erfolg feierten die Teams aber in den Spielzeiten 1986/1987 und 1987/1988– den erfolgreichsten Jugendjahren in der Geschichte des Pulheimer Handballs. Sowohl die B-Jugend des Jahrgangs 1970/1971 als auch die C-Jugend (1972/1973) holten sich in der Saison 1986/1987 souverän die Kreismeisterschaft. Auf dem Weg zur Mittelrheinmeisterschaft setzte sich die C-Jugend des PSC gegen die Teams aus Leverkusen, Gummersbach und Aachen deutlich durch, ehe im Finale der TV Weiden wartete. Hier konnten die Jungs von Erfolgstrainer Heinz Thomas mit 16:15 knapp, aber verdient die Oberhand behalten und den ersten Meistertitel auf Verbandsebene im männlichen Bereich feiern. Im Halbfinale um die Westdeutsche Meisterschaft war dann die HSG Mühlheim-Kährlich zu stark, doch dem großartigen Erfolg dieser Mannschaft tat dies keinen Abbruch. Im  Folgejahr 1987/88 startete der Jahrgang 1971/72 dann erneut in der B-Jugend. Nach einer letztlich souveränen Kreismeisterschaft stand auch dieses Team wieder unter den letzten 4 Mannschaft um die Mittelrheinmeisterschaft. Nach Siegen über Leverkusen bekam es das Team von Trainer Guido Fischer mit dem damaligen Top-Team TuS Niederpleis (immerhin mit einem Juniorennationalspieler und einigen Westdeutschen-Auswahlspielern bestückt) zu tun. Nach einem hart umkämpften 16:16 in eigener Halle fiel die Entscheidung im Rückspiel in Niederpleis. Niederpleis war sich nach dem günstigen Hinspielergebnis wohl zu sicher, doch mit Hilfe von ordentlich Beton in der Abwehr vor dem überragenden Frank Thomas und einem unbekümmerten Rechtshänder auf Rechtsaußen, André Meschede, dem auch ohne wirkliche Torchance der entscheidende Treffer zum 13:12 Auswärtssieg für unser PSC-Team gelang. Der Pulheimer SC war  zum zweiten und bis heute letzten Mal Mittelrheinmeister im männlichen Jugendbereich!!! In der darauf anstehenden Westdeutschen-Meisterschaft durften die Mannschaft dann bis fast nach Hannover zum Gegner Sachsenroß Hille, dem damaligen Westfalen-Meister fahren. Die Pulheimer B-Jugend hatte in einem großen Reisebus, manche Spötter behaupten, es war ein klassischer Linienbus, eine große Anzahl von Fans dabei. Als sich der Busfahrer in Hille gnadenlos verfahren hatte, kam die dortige Bevölkerung zur Hilfe. Ein gefühlt 90 Jahre alter Mann schwang sich kurzerhand auf sein Vorkriegsfahrrad und fuhr im Schneckentempo vor dem Reisebus bedenklich schwankend und teilweise bergauf bis zum Parkplatz an der Halle unseres Gegners vor. Die Stimmung und die Spannung stiegen. Die Halle war mit über 1.000 Zuschauern brechend voll (O-Ton des Hallensprechers: „Bitte rücken sie zusammen, es stehen noch Hunderte vor der Tür“) und die Mannschaft wurde wegen der grün-weißen Trikots mit Werder Bremen Sprechchören empfangen. Leider konnte das Team die tollen sportlichen Leistungen aus der Mittelrhein-Meisterschaft nicht wiederholen und verlor verdient mit 18:13. Auch im Rückspiel war nicht mehr wirklich viel drin. Hille gewann auch das Auswärtsspiel souverän mit 5 Toren Vorsprung. Dennoch waren sowohl das Finalspiel in Niederpleis und das Hinspiel in Hille absolute highlights für die gesamte Mannschaft und werden auch heute noch gerne in Gesprächen der alten Mannschaftskollegen zitiert. Auch in den Folgejahren in der B- und A-Jugend gehörten die Mannschaften der beiden Jahrgänge stets zu den Topteams der Liga und scheiterten oft nur denkbar knapp auf dem Weg zur erneuten Mittelrheinmeisterschaft. Die größte Stärke dieser Teams war sicherlich der große Zusammenhalt untereinander. Dazu geführt hat sicherlich auch die jährliche Fahrt zum Rasenturnier in Möglingen bei Stuttgart, zu der die Seniorenteams sowie die älteren Jugendteams lange Zeit gefahren sind. Dieses Turnier gilt auch als Vorbild für die Fahrt nach Biefang, welche 2008 von Jugendleiterin Diane Stommel eingeführt worden ist. Die einzelnen Spieler dieser Mannschaften prägten im Anschluss über Jahre hinweg die erfolgreichsten Jahre der Pulheimer Handballabteilung. Robert Heinecke, Alexander Klinkhammer, Stephan Schröder (alle Jahrgang 1971), Olaf Teichert, Frank Thomas, , Patrick Ludwig (alle Jahrgang 1972), Markus Kirfel (Jahrgang 1973) und Jan Hofmann (Jahrgang 1974) spielten zum Teil über Jahre hinweg für die Pulheimer Handballer in der Regionalliga um den Aufstieg in die 2. Bundesliga. Auch Franz Mittelstraß, Markus Resky und Markus Hupfeld spielten Ende der 90er Jahre in der ersten Herrenmannschaft des PSC, nachdem die Mannschaft aus der Regionalliga zurückgezogen werden musste. Doch viel wichtiger als die sportlichen Leistungen dieser Jungs ist die Art und Weise, wie sich die Jungs damals in den Verein eingebracht haben. Viele der oben aufgezählten Namen haben nach dem Anschluss ihrer eigenen Jugendzeit als Trainer im Pulheimer Jugendbereich angefangen und so dafür gesorgt, dass auch die nächste Generation die Möglichkeit hat, Handball zu spielen. Sie hatten Spaß an der Gemeinschaft und dem Wettbewerb und haben den Pulheimer Handball über viele Jahre geprägt.