Anfangs – Nickerchen bleibt ohne Folgen. Hornets zünden in Halbzeit zwei den Turbo.

Mit 4:0 Punkten und zwei deutlichen Siegen war den Handballern des Pulheimer SC der Start in die neue Spielzeit gut gelungen. Die Marschroute war klar: Auch im zweiten Heimspiel der Saison sollten zwei Punkte her, um sich in den oberen Tabellenregionen festzubeißen. Am Samstagabend kam es zum Nachbarschaftsduell mit der Reserve aus Dormagen, die ihrerseits mit 3:1 Punkten gestartet waren und dementsprechend selbstbewusst die Reise nach Pulheim antraten. Personell gab es ein wenig Rotation bei den Hornets, da der in den ersten Spielen auffällige Neuzugang Fischer aus privaten Gründen fehlte. Erfreulich war jedoch, dass mit Philipp Krull und Johannes Zadraschil zwei Rückraumakteure zurück in den Kader kamen, die zu Beginn der Spielzeit noch verletzt oder erkrankt ausgefallen waren. Beutner hütete, wie schon am vergangenen Spieltag, zu Beginn das Tor der Hornets, während Neuzugang Zadraschil seine Heimpremiere feierte. Die Anfangsphase glich aus Sicht des PSC und seinen treuen Anhängern einem Horrorszenario. Der TSV machte unmissverständlich klar, dass sie keine Ehrfurcht vor den verlustpunktfreien Hornets hatten und traten rotzfrech auf. Die Halle und auch die PSC – Akteure rieben sich verwundert die Augen, als nach kurzer Zeit ein 0:3 für die Gäste auf der Anzeigetafel blinkte. Man wurde vom Tempo des TSV förmlich überrumpelt und hatte keine Antwort parat, so dass das Ergebnis völlig in Ordnung ging. Zadraschil wehrte sich erstmals für die Hornets und erzielte den ersten Treffer zum 1:3, dem die Gäste jedoch einen weiteren Dreierpack zum 1:6 folgen ließen. Völlig euphorisiert durch diesen Start, spielte sich der TSV in einen wahren Rausch, so dass eine Auszeit der Grün – Weißen als Notbremse fungieren musste. Zahlreiche technische Fehler und ein unterirdisches Rückzugsverhalten nach diesen, hatten zu diesem Zwischenstand geführt. Den nächsten Treffer der Partie erzielte Kirschfink, doch erneut gelang den Gästen die 5 – Tore Führung. Es war jedoch zu erkennen, dass die Grün – Weißen nun besser in die Partie fanden und sich zumindest im Angriff gute Torchancen herausspielten. Elementar wichtig in dieser Phase war ein gehaltener Siebenmeter von Tim Giesen, der für Beutner, welcher gegen die freien Abschlüsse kein Land gesehen hatte, ins Tor gekommen war. Jacoby wurde vor dem nächsten Treffer mustergültig am Kreis bedient und erzielte den Anschluss zum 5:7. Der Ausgleich zum 8:8 fiel durch Jan Giesen nach einer guten Viertelstunde, und spätestens jetzt waren auch die letzten Zuschauer angesteckt worden, den würdigen akustischen Rahmen zu bieten. Allerdings gelang es den Grün – Weißen nicht die Partie vollends zu kippen und sich weiter abzusetzen, da die Defensive noch nicht die Stabilität aus den letzten Partien entwickeln konnte. Dies war für den Unterhaltungswert der Partie natürlich extrem förderlich, zumal die TSV – Defensive es den Hausherren gleichtat. Ab der 20. Minute konnten sich die Hornets langsam aber sicher kleinere Vorteile erspielen und gingen erstmals mit zwei Treffern in Front, was bis zum Pausenwechsel fortbestehen sollte. Mit 17:15 verabschiedeten sich beide Mannschaften nach einem wahren Offensivfeuerwerk in die Kabinen. Den ersten Treffer der Gäste nach zwei gespielten Minuten in Hälfte zwei, sollte eine Initialzündung für die Hornets bedeuten, die in der Anfangsphase, nach Wiederanpfiff, wie ausgewechselt agierten. Im Angriff schlug nun die Stunde von Kreisläufer Jacoby, der von der TSV – Defensive nicht kontrolliert werden konnte und mit drei Treffern maßgeblich zum Zwischenspurt bis zum 21:16 beitrug. Tim Giesen im Tor steigerte sich nun, wie der gesamte Abwehrverbund und brachte die TSV – Angreifer regelrecht zur Verzweiflung. Selbst eine Auszeit konnte den Angriffswirbel der Hornets nicht mehr eindämmen, im Gegenteil. Erneut erzielte Jacoby vom Kreis das 22:16 und er war es nun auch, der die nötigen Lücken für seine Mitspieler riss. Der Vorsprung wuchs auf 25:16 heran und zwang die Gäste bereits nach 43 gespielten Minuten zur letzten Auszeit. Nach knapp 15 Minuten fiel erst der zweite Treffer für den TSV, was ein Beleg für die exzellente Abwehrleistung der Hornets war. Zu diesem Zeitpunkt war die Partie längst entschieden, doch die Hausherren hielten das Tempo weiter hoch, so dass beim Stand von 30:18 der höchste Vorsprung hergestellt wurde. Die letzten Minuten wurden genutzt, um allen Akteuren Spielpraxis zu geben, ohne dem Ergebnis jedoch zu schaden. Am Ende stand ein, vor allen Dingen auf Grund der zweiten Halbzeit, verdienter 35:23 Sieg der Hornets auf der Habenseite. Drittes Spiel, dritter Sieg. Momentan läuft für die Hornets alles nach Plan. Mehr als eine Momentaufnahme ist dies jedoch nicht, auch wenn die drei Siege förderlich für das Selbstvertrauen sein sollten. Die desolate Anfangsphase wurde durch eine starke zweite Halbzeit mehr als kaschiert, allerdings sollte dies nicht zur Gewohnheit werden. Bestnoten haben sich neben dem bärenstarken Jacboy (8 Tore bei 8 Versuchen), auch Kapitän Jan Giesen (8) und Mittelmann Stephan Kirschfink (6/1) verdient. Dahinter überzeugte erneut das Kollektiv. Am kommenden Sonntag tritt der PSC – Tross die Reise nach Refrath an. Die Gäste erlebten in den letzten Jahren ihre erfolgreichste Zeit, als ein Aufstieg dem nächsten folgte, bis in die höchste Spielklasse im Mittelrhein. Zur ungewohnten Anwurfzeit, Sonntagsabends um 18:30, wollen sich die Hornets nicht auf dem falschen Fuß erwischen lassen, sondern ihren gelungenen Saisonstart fortführen.  Statistik:Tor: Beutner, Giesen Schubert, Heinen (3), Gottschling (1), Zadraschil (1), Zank (2/2), Jacoby (8), Semeraro, Kirschfink (6/1), Lingner (4), Jan Giesen (8), Langen (1), Krull (1)