Hornets müssen sich für den Sieg extrem strecken

Mit einem Sonntagsspiel hatten die Hornets in dieser Saison eine gute Erfahrung gemacht, also ging man optimistisch an die nächste Auswärtshürde heran. Gegner war der Aufsteiger aus Refrath, der in den letzten Jahren durch zwei Aufstiege mehr das Siegen als das Verlieren gewöhnt war. Zudem war die Heimstärke der HSG hinlänglich bekannt, so dass die Hornets sich der komplizierten Aufgabe bewusst waren, aber durch die perfekte Punkteausbeute aus den ersten drei Spielen auch das nötige Selbstbewusstsein mitbrachten. Vor einer beeindruckenden Kulisse starteten die Gastgeber wie die sprichwörtliche Feuerwehr und nutzten die Anfangslethargie der Hornets aus, um gut ins Spiel zu kommen. Das 5:2 nach gut acht Minuten war das Resultat zahlreich vergebener Chancen im Angriff, die HSG – Keeper Vatter entschärft hatte. Die Hornets machten sich das Leben selbst schwer, denn schlecht stand die Abwehr nicht immer, doch die mangelhafte Chancenverwertung lud die Hausherren zu einfach Toren ein. Im gebundenen Spiel, wusste die Abwehr punktuell zu überzeugen, doch sowohl im Umschaltspiel, als auch im Angriffsspiel wurden zu häufig die falschen Entscheidungen getroffen. Symptomatisch waren die Pässe in die erste Welle, die im Verlauf des ersten Durchgangs ihren Abnehmer nicht erreichten. Über 8:5 und 10:7 hielten die Hausherren ihren Vorsprung somit konstant, da sie die weggeworfenen Bälle immer wieder als Einladung annahmen, um ihrerseits die sich bietenden Chancen zu verwerten, auch wenn die HSG ebenfalls den ein oder anderen Ball hergab. Kapital konnten die Grün – Weißen, wie bereits erwähnt, aber keinen daraus schlagen. Immerhin brachte Lingners Einwechslung nun mehr Bewegung in das Angriffsspiel der Hornets, die nun konzentrierter zu Werke gingen und konsequenter vor dem Tor agierten. In der Abwehr, in den Vorwochen noch das Prunkstück und der Sieggarant, fand man weiterhin keinen konstanten Zugriff, was dem wurfgewaltigen Rückraum der Hausherren entgegenkam. Das 15:12 der HSG kurz vor der Pause, war noch einmal ein Weckruf für die Hornets, die die letzten beiden Minuten zu einem Doppelschlag zum 15:14 Pausenstand nutzten, und für die zweite Hälfte alle Möglichkeiten offenhielten. Auch in Halbzeit zwei, euphorisiert durch die gute erste Hälfte, ließen die Hausherren nicht nach und sorgten immer wieder für die eigene Führung. Dennoch hatte man nun den Eindruck, dass sich die Hornets zumindest in der Offensive stabilisiert hatten. Defensiv konnte man allerdings, auch im zweiten Durchgang, nur sporadisch überzeugen. Hinzu kam, dass beide Torhüter, Beutner im ersten Durchgang und nun Tim Giesen, zu wenig Hilfe von ihren Vorderleuten bekamen, aber auch sonst nicht an die bisherigen Leistungen anknüpfen konnten. Giesen im Tor sollte aber noch eine entscheidende Rolle spielen. Die Achse Jacoby/Lingner sorgte per Doppelschlag für den Ausgleich zum 20:20 und es war deutlich zu sehen, dass die HSG langsam aber sicher ins Grübeln kam. Zwar gelang es den Hausherren in den Folgeminuten vorzulegen, jedoch fingen sie sich im direkten Gegenzug den Ausgleich, ein Umstand der für mehr und mehr Unruhe bei ihnen sorgte. Eben dieses Momentum ergriff der PSC. Während sich die Partie in großen Schritten der entscheidenden Phase näherte, fanden die Hornets nun besser in die Partie. Ein Grund war die verbesserte Abwehrarbeit und Tim Giesen im Tor, der nun wie seine Vorderleute, endlich aus der Lethargie erwacht war. Der Schlussmann hielt ein Rückraumgeschoss fest und im Gegenzug sorgten der nervenstarke Kirschfink vom Strich und Lingner für die erste Hornets – Führung in dieser Partie. Den Ausgleich konterten die Hornets per erneutem Doppelschlag von Langen und Gottschling zum 24:26. Die Grün – Weißen übernahmen nun zunehmend das Kommando, und das bisherige Bild der Partie hatte sich gewendet. Nun waren es die Gastgeber die einem Rückstand hinterherliefen und den Anschluss schaffen mussten, was sie auch taten. Beim Stand von 27:27 spielten die Hornets ihre ganze Cleverness aus. Zwei Siebenmeter wurden ihnen zugesprochen und beide Male verwandelte Kirschfink sicher, der vom Strich ohne Fehlversuch blieb. Gottschling setzte von der Außenposition noch einen drauf und erhöhte auf 27:30 für seine Farben. Der Wille der Hausherren war allerdings noch nicht gebrochen, die sich mit dem Treffer zum 30:31 ein letztes Mal aufbäumten. Abgezockt sorgten Lingner und Fischer mit ihren Treffern zum 30:33 für die Entscheidung. Das finale Ergebnis von 31:34 stellte Langen mit seinem dritten Treffer her. Nach den ersten drei klaren Siegen mussten sich die Hornets dieses Mal deutlich mehr strecken, um ihre weiße Weste zu wahren. Gegen einen heimstarken Gegner galt es bis in die Schlussminuten zu kämpfen und den besten Handball in der entscheidenden Phase auf die Platte zu bringen, was auch gelang. Neben dem erneut besten Schützen Jan Giesen (7 Treffer) überzeugte Kirschfink mit Nervenstärke vom Siebenmeterpunkt und sechs Treffern bei sechs Versuchen, sowie Rückraumakteur Lingner (6 Tore). Am kommenden Wochenende gastiert die Zweitvertretung des TuS 82 Opladen im Sportzentrum. Die noch punktlosen Gäste werden mit der Devise  „Nichts zu verlieren“ antreten. Eben dieser Umstand kann dem favorisierten PSC gefährlich werden. Mit der richtigen Einstellung und der nötigen Konzentration, wird man jedoch den nächsten Heimsieg anpeilen und unter Dach und Fach bringen wollen. Statistik: Tor: Tim Giesen (5 Paraden), Beutner (7 Paraden) Schubert (n.e.), Heinen (3), Gottschling (3), Zadraschil (1), Fischer (5), Semeraro (1), Jacoby (3), Lingner (6), Jan Giesen (7), Kirschfink (6/6), Langen (3), Krull (n.e.)